Bundeskonferenz Bildungsmanagement 2015 in Berlin

Gemeinsam die kommunalen Bildungslandschaften von morgen gestalten

Demographischer Wandel, Fachkräftesicherung, Integration von Migranten, steigende Sozialausgaben – die Kommunen stehen aktuell vor großen Herausforderungen. Ein Bildungssystem, das die Bildungsbiographien der Bürgerinnen und Bürger in den Mittelpunkt stellt und einen optimalen Zugang zu Bildung ermöglicht, wird immer mehr zum Motor für die Standortsicherung und die Attraktivität einer Kommune als Lebensmittelpunkt. Wie es gelingen kann, dass die Bildungsakteure ihre Bildungsangebote und Aktivitäten besser aufeinander abstimmen, zielgerichtet konzipieren und systematisch weiterentwickeln, darüber diskutierten rund 400 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft am 24. Juni 2015 auf der Bundeskonferenz Bildungsmanagement 2015 im Berliner Westhafen Event & Convention Center (WECC).

Bundesbildungsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka betonte in ihrer Eröffnungsrede, dass sich der Wandel unserer Gesellschaft direkt auf das Bildungssystem auswirkt und vor Ort, in den Kommunen, ein koordiniertes Vorgehen erfordert, das über Einzelmaßnahmen hinausgeht. Der Bund unterstützt mit der Transferinitiative Städte und Landkreise bundesweit ganz bewusst dabei, übergeordnete und nachhaltige Steuerungsstrukturen in der Kommunalverwaltung auf- und auszubauen – für ein ressortübergreifendes, miteinander abgestimmtes Bildungsmanagement.

Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz und Sächsische Staatsministerin, Brunhild Kurth, wies darauf hin, dass das Management von Bildung dann besonders gut gelingen kann, wenn Bund, Länder und Kommunen gemeinsam an der Entwicklung kommunaler Bildungslandschaften arbeiten, denn: Gute Bildungspolitik stellt den Menschen in den Mittelpunkt und ist eine Gemeinschaftsaufgabe.

Führende Kommunalpolitiker und Stiftungsvertreter berichteten in der Talkrunde „Kommunales Quartett“ über ihre Erfahrungen und die unterschiedlichen Ansätze kommunaler Koordinierung von Bildung in Großstädten und ländlichen Regionen.

Der Leiter des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung, Prof. Dr. Norbert F. Schneider, rief in seinem Vortrag dazu auf, den Demographischen Wandel als Chance zur gesellschaftlichen Erneuerung zu betrachten. Für eine bildungsorientierte Politik bedeutet das, Bildungsangebote als Investitionen in die Attraktivität des Standorts zu verstehen und Bürgerinnen und Bürger in bildungspolitische Entscheidungen mit einzubeziehen.

Das „Forum Kommunales Bildungsmanagement“ am Nachmittag führte die Teilnehmenden zu einem fachlichen und persönlichen Austausch zusammen. Kurzvorträge, Gesprächsrunden und Podiumsdiskussionen eröffneten Einblicke in kommunale Themenfelder und aktuelle Herausforderungen – z.B. Bildung und Stadtentwicklung, Bildung als Standortfaktor, die Integration von Flüchtlingen oder auch den Nutzen eines kommunalen Bildungsmonitorings. Zum Programm der Bundeskonferenz...

Die Vertreterinnen und Vertreter aus mehr als 100 Städten und Landkreisen nutzten die Gelegenheit, sich über das Engagement der Stiftungen und über Förderaktivitäten des Bundes zu informieren. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert seit 2014 bundesweit neun Transferagenturen und unterstützt mit der „Transferinitiative Kommunales Bildungsmanagement“ Kommunen dabei, passende Steuerungsmodelle zu etablieren und die Zusammenarbeit der Bildungsakteure zu verbessern. Flankierend hierzu ist 2015 das Programm „Bildung integriert“ gestartet, das für Kreise und kreisfreie Städte u.a. Personalmittel zum Aufbau eines Bildungsmanagements vor Ort zur Verfügung stellt. Förderanträge können bis zum 31.10.2015 eingereicht werden. Weitere Informationen...